Lärmdisplays sind eigentlich ein gutes Mittel uns Motorradfahrende zu sensibilisieren und Anwohner zu entlasten, aber auch nur, wenn sie richtig eingestellt sind.
Am 25.07.2020 zeigte Adjan Hansen-Ampah auf Facebook ein Onboard-Video und berichtete von einem womöglich falsch kalibrierten Lärmdisplay in der Nähe von Simmerath (https://www.facebook.com/125960…/videos/10218560496464524/). Auf einer Veranstaltung im selben Jahr hatte er die Gelegenheit, mit dem Geschäftsführer der Firma RTB, dem Hersteller des Displays, zu sprechen und seine Hypothese über die gegensätzliche Wirkung eines falsch bzw. in der Wahrnehmung nachteilig eingestellten Displays vorzustellen. RTBs Geschäftsführer bestätigte, dass ein Lärmdisplay seine lärmmindernde Wirkung nur entfaltet, wenn Motorradfahrende auch eine realistische Möglichkeit wahrnehmen, lärmvermindert zu fahren. In der Folge meldete Adjan sich beim Betreiber, schilderte seine Vermutung und bat in mehreren Anfragen um Auskunft zum eingestellten Schallpegel-Schwellenwert. Da der Betreiber der Bitte bis heute nicht nachkam, führten wir am 23.05.2021 mithilfe eines Schallpegelmessgeräts der Klasse 2 (mit Kalibrierprotokoll) einen ersten kleinen Versuch durch, um herauszufinden, ob an der Vermutung etwas dran sein könnte. Beim Versuch war sogar ein Elektromotorrad mit dabei. Das Versuchsvideo zeigt deutlich, dass das Display zwischen Motorrädern und Autos unterscheidet. Selbst das Elektromotorrad wird vom Display als zu laut angezeigt, während deutlich lautere Autos mit „Danke“ belohnt werden. Anstatt zum leiseren Fahren zu animieren, dient das Lärmdisplay mit technisch unhaltbaren Zielvorgaben also nur der Kommunikation einer einzigen Botschaft:
Motorradfahrende sind nicht willkommen